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Religionen in Geschichte und Gegenwart
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Die Upanishaden

400 v. Chr. - 400 n. Chr.

Als Ergänzungen zu den ursprünglichen Veden(1300-1000 v. Chr.) entstanden später esoterische Schriften, die so genannten Aranyakas oder Waldabhandlungen, wobei erster Begriff von dem Sanskrit-Wort für Wald (aranya) abgeleitet ist. Die Aranyakas wurden von brahmanischen Eremiten geschrieben und erläutert, die davon ausgingen, dass der endgültige Sinn der Schriften nur in völliger Abgeschiedenheit erfasst werden könne. Teile der Aranyakas werden als Upanishaden bezeichnet. Diese metaphysisch-spekulativen Meditationen stehen in einem engen Zusammenhang zu den Brahmanas. Sie betonen die Macht des geheimen Wissens und stellen die ersten hinduistischen Versuche dar, philosophische und theologische Gedanken systematisch zu erfassen und zu ordnen. Die Vedanta und die meisten anderen indischen philosophischen Systeme entwickelten sich aus den Upanishaden.

Upanishaden, Sanskrit upanisad: das Sich-in-der-Nähe-Niedersetzen (zu Füßen eines Lehrers); esoterische und mystische Schriften des Brahmanismus, die zu den Veden gehören. Diese wiederum sind Grundlage für eines der sechs orthodoxen Systeme der hinduistischen Philosophie, des Vedanta. Es existieren etwa 150 Upanishaden (von denen 108 offiziell anerkannt werden), die in Prosa als auch in Versform geschrieben wurden. Vermutlich entstanden die Upanishaden in ihrer heutigen Form zwischen 400 v. Chr. und 400 n.Chr. Von wenigen Texten nimmt man allerdings an, dass sie bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. geschrieben wurden.

Die Upanishaden beschäftigen sich mit dem Wesen des Brahmans, der universellen Seele, die mit Atman gleichgesetzt wird, der innersten Seele jedes Individuums. Andere Themen sind das Wesen und der Sinn des Daseins, verschiedene Arten der Meditation und der Gottesverehrung sowie Eschatologie, Erlösung und die Lehre von der Seelenwanderung.

Die so genannten Sutras sind die jüngsten Schriften der vedischen Kultur. Der Begriff stammt ebenfalls aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich „Fäden“, womit hier eine „Kette“ von Regeln, Unterweisungen und Anleitungen gemeint ist. Als Aphorismensammlungen, in denen die vedischen Opferriten und häuslichen Zeremonien (wie Heirats- und Bestattungsrituale) sowie das religiöse und weltliche Gesetz dargelegt werden, sind die Sutras vor allem aufgrund ihres Einflusses auf die Entwicklung des hinduistischen Gesetzes von Bedeutung. Hinsichtlich der ihnen zuerkannten Autorität stehen sie unter den Veden, Brahmanas und Upanishaden.

Aus den Upanishaden entstand die Vedanta (Sanskrit veda: Wissen; anta: Ende), eine der sechs orthodoxen Denkschulen des Hinduismus, die sich hauptsächlich mit dem Wissen von Brahman, der Allseele, dem die ganze Welt umfassenden höchsten reinen Sein, befasst. Vedanta basiert auf den spekulativen Teilen der späten vedischen Literatur, vor allem auf den Abhandlungen der Arayankas und Upanishaden.

Voneinander abweichende indische Traditionen schreiben die ersten echten Vedanta-Handbücher, die Vedanta-Sutren (auch Brahma-Sutren genannt) zwei legendären Persönlichkeiten zu: dem Denker Badarayana (4. Jahrhundert v. Chr.) und einem Weisen namens Vyasa.

Wer auch immer den Vedanta als erster formulierte, hielt seine Lehren in derart komprimierten Aphorismen fest, dass sie ohne die Hilfe einer Auslegung kaum verständlich sind. Unterschiedliche Auslegungen brachten zahlreiche Schulen der indischen Philosophie hervor, von denen die Advaita- oder Nicht-Zweiheit-Schule des Hindu-Denkers und Theologen Shankara die wichtigste ist.

Spätere Abänderungen dieses Denkansatzes gehen auf die Philosophen Ramanuja und Madhva zurück. In der Gegenwart fand Vedanta außerhalb Indiens durch das Werk von Vivekananda Beachtung, dem indischen Interpreten des Hindu-Mystikers Ramakrishna.
 

 

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Quelle: www.wort-gottes.ch

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