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Religionen in Geschichte und Gegenwart
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Die Bhagavadgita

100 v. Chr. - 300 n. Chr.

(Sanskrit: Gesang des Erhabenen), ein in Sanskrit geschriebenes philosophisch-religiöses Lehrgedicht, das 700 Verse umfasst, die wiederum in 18 Kapitel unterteilt sind. Das Werk ist ein heiliger Text des Hinduismus. Fast jeder bedeutende indische Philosoph verfasste einen Kommentar zur Bhagavadgita, von der zahlreiche Übersetzungen und Interpretationen erschienen.

Mit Vedanta werden alle Systeme bezeichnet, die nach den Upanishaden entstanden und auf diesen basieren. Der weitaus bedeutendste Text der Vedanta ist die im 1. Jahrhundert v. Chr. entstandene Bhagavadgita, welche ein Teil des Mahabharata bildet. In der Bhagavadgita wird der eine Allgott gita verehrt, dessen Erscheinungsformen Geist (purusha) und Natur (prakriti) sind. Die Bhagavadgita lehrt drei Wege der Erlösung (moska): den Weg der Tat (karma), den Weg der Frömmigkeit (bhakti) und den Weg des Wissens (jnana). In der Tradition der Vedanta stand vor allem Shankara, einer der wichtigsten indischen Philosophen, der die Lehre von der Maya weiterentwickelte. Die zentrale Aussage seiner Philosophie kommt in dem Satz zum Ausdruck, dass das Wirkliche dasjenige wäre, dessen Negation unmöglich sei.

Die Bhagavadgita, das sechste Buch des Epos Mahabharata, hat die Form eines Dialogs zwischen dem fleischgewordenen Gott Krishna und einem menschlichen Helden, dem Prinzen Arjuna. Er findet auf dem Feld von Kurukshetra vor der grossen Mahabharata-Schlacht statt. Als Arjuna sich weigert, gegen Freunde und Verwandte in den Krieg zu ziehen, belehrt ihn Krishna, dass er nach der Pflicht seiner Kaste als Krieger zu kämpfen habe. Bevor der Kampf zwischen den Pandavas und Kauravas beginnt, erklärt Krishna in einem Dialog mit Arjuna das Wesen der Seele und den richtigen Weg zu Gott.

Die Bhagavadgita enthält fundamentale Lehren des Hinduismus, wie über die Unsterblichkeit der individuellen Seele (Atman) und ihre Übereinstimmung mit der obersten Gottheit (Brahman), den Prozess der Reinkarnation und die Notwendigkeit, auf die Früchte der eigenen Taten zu verzichten. Das Werk lehnt sich stark an die Lehren der Upanishaden und das philosophische System Sankhya an, in dem Geist (Purusha) und Materie (Prakriti) einander ergänzen. Krishna versöhnt die entgegengesetzten Forderungen von Opfer und weltlicher Pflicht einerseits und Meditation und Verzicht andererseits durch seine Ergebenheit gegenüber Gott (siehe Bhakti). Für kurze Zeit erscheint dieser Gott in seiner schrecklichen Gestalt des jüngsten Gerichts, bevor er sich wieder in die verständnisvolle menschliche Gestalt Krishnas zurückverwandelt.

Mahabharata (Sanskrit: der grosse Kampf der Nachkommen des Bharata), neben dem etwas kürzeren Ramayana eines der beiden bedeutendsten altindischen Epen, das zu den wichtigsten frühen Quellen des Hinduismus gehört. Es besteht aus 18 Büchern und einem Anhang, dem Harivamsha, umfasst insgesamt mehr als 100 000 Doppelverse und verarbeitet Themen aus Geschichte, Mythologie, buddhistischer und hinduistischer Religion.

Im Mittelpunkt der Mahabharata steht die Schilderung der Auseinandersetzung zwischen den blutsverwandten Adelsfamilien der Pandava und Kaurava um den Besitz des Königreiches Kurukshetra im Norden Indiens, die schliesslich mit der Hilfe des Gottes Krishna von den Pandava gewonnen wird. Darin eingestreut finden sich kleinere Erzählungen wie Göttermythen, Tierfabeln, religiöse Lieder oder Lehrgedichte. Dazu gehört auch die Bhagavadgita im sechsten Buch, ein Zwiegespräch zwischen Krishna, der achten Reinkarnation des Gottes Vischnu, und dem Pandava-Helden Arjuna über den Sinn des Lebens, das zentrale Glaubenswahrheiten der hinduistischen Religion beinhaltet. Es beeinflusste das Gedankengut und die Literatur des Hinduismus viele Jahrhunderte hindurch. Der im Anhang des Mahabharata überlieferten Harivamsha (Sanskrit: Geschlecht des Hari = des Gottes Vischnu in der Gestalt Krishnas), ein Epos in über 16 000 Doppelversen, beschäftigt sich ausführlich mit Leben und Abstammung von Krishna. Das Mahabharata wurde um 300 v. Chr. begonnen, bis ungefähr 300 n. Chr. mehrfach ergänzt und in verschiedenen regionalen Versionen überliefert.

Krishna (Gott), gilt in der Mythologie des Hinduismus als Avatara, als achte Inkarnation des Gottes Vishnu, für die meisten seiner Anhänger jedoch einfach als der oberste Gott und universelle Erlöser, der keine Beschränkungen von Zeit und Ort kennt.
Über Jahrhunderte vermischten sich eine Vielzahl von Krishna-Vorstellungen miteinander. Darunter Krishna der „Butterdieb", ein ungezogenes, aber liebenswertes Kind (das mit der Stadt Vrindavan, südlich von Delhi, in Verbindung gebracht wird), sowie Krishna der blauhäutige, flötenspielende Hirtengott (die wörtliche Bedeutung von Krishna ist „der Dunkle" bzw. „der Schwarze"). Seine zwei, für die Geschichte des Hinduismus bedeutendsten Verkörperungen sind allerdings Krishna der Kriegsheld des Mahabharata sowie Krishna der Gott der Kuhherde und Liebling der Hirtinnen.
Der kriegerische Krishna des Mahabharata-Epos ist wahrscheinlich aus der Verschmelzung zweier Stammeshelden entstanden. Als König Arjunas Wagenlenker übernimmt er die Schlüsselrolle in der bekanntesten Episode des Mahabharata, dem „Gesang des Erhabenen" oder der Bhagavadgita. In dieser Rolle lehrt Krishna verschiedene Wege zur Erlösung und gibt sich als allmächtiger Gott zu erkennen. Er ist demnach der einzig wirklich Handelnde im Universum und somit der einzige Gegenstand, dem Liebe entgegengebracht werden kann, wobei er seinerseits die Liebe seiner Anhänger erwidert.
Während die Bhagavadgita der körperlichen Liebe (siehe Bhakti) einen verhältnismäßig geringen Spielraum zuweist, wird diese im Fall des Kuhhirten Krishna zutiefst gefühlvoll und erotisch dargestellt. Die Liebesbeziehung zwischen Gott und den Gläubigen wird in den beliebten Geschichten von Krishnas Begegnungen mit der verheirateten Hirtin Radha dargestellt. Die Erzählungen wurden in umfangreichen Schriftwerken niedergelegt, vor allem in der Bhagawata Purana aus dem 9. Jahrhundert wie auch in Jayadevas Gitagowinda, dem „Gesang des Kuhhirten". Mit der Verbreitung des Krishna-Kultes in ganz Indien wurden sie auch zum beliebten Thema künstlerischer Darbietungen und Theateraufführungen.
Zwei wichtige Persönlichkeiten der späteren theologischen und religiösen Entwicklung des Krishna-Kultes, die beide im 16. Jahrhundert wirkten, sind der bengalische Caitanya und der aus Südindien stammende Vallabhacaraya. Die Hare-Krishna-Bewegung (Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein) geht unmittelbar auf die von Caitanya begründete Form der Krishna-Verehrung zurück.
 

 

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 Quelle: www.wort-gottes.ch
 

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