Das Wort Gottes für Kinder und Erwachsene

Religionen in Geschichte und Gegenwart
Ein Informationssystem zu den heutigen Religionen und ihren Ursprung
 

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Die Feiertage der Weltreligionen

 

Christentum

Dreikönigstag, auch Heilige Drei Könige, volkstümliche Bezeichnung für den vermutlich bereits im 3. Jahrhundert abgehaltenen, ab dem 4. Jahrhundert nachweisbaren christlichen Feiertag Erscheinungsfest des Herrn oder Epiphanias. In der späteren westlichen Kirche verbindet man den Dreikönigstag mit der biblischen Geschichte der Weisen aus dem Morgenland, die von einer kosmischen Erscheinung (der damaligen Astrologie zufolge dem Zeichen für die Geburt eines neuen Königs) nach Bethlehem geführt werden. Als Ursprung des Feiertages gilt noch heute in der Ostkirche, dass an diesem Tag Christus getauft worden sein soll.

Aschermittwoch, in der katholischen Kirche der erste Tag der Fastenzeit. Die römisch-katholische Kirche hat in den vergangenen Jahren ihre Regeln für das Fasten gemildert. Nach einem apostolischen Erlass, den Papst Paul VI. im Februar 1966 herausgab, sind Fasten und Abstinenz in der Fastenzeit nur noch an Aschermittwoch und Karfreitag für Katholiken unbedingt verpflichtend. Der Brauch des Fastens geht auf das jüdische Ereignis zurück, wo Moses bei erhalt der 10 Gebote 40 Tage auf dem Berg Sinai verbrachte. Auch Jesus fastete 40 Tage zum Gedenken an dieses Ereignis.

Karfreitag, der Freitag vor Ostern, der von Christen dem Gedächtnis des Kreuzestodes Jesu gewidmet ist. Schon seit der Frühzeit der Kirche wird dieser Tag als ein Tag der Busse, des Fastens und des Gebets begangen.

Ostern, ältestes christliches Fest, an dem die Auferstehung Jesu Christi gefeiert wird. Am Ostersonntag endet die 40-tägige Fastenzeit, die am Aschermittwoch beginnt. Die Bezeichnung Ostern leitet sich von Çastre ab, dem angelsächsischen Namen der teutonischen Göttin des Frühlings und der Fruchtbarkeit. Ihr Fest wurde am Tag vor der Frühlings-Tagundnachtgleiche gefeiert. Von den mit diesem Fest verbundenen Bräuchen überdauerte der Osterhase, der ein Symbol der Fruchtbarkeit ist.

Christi Himmelfahrt, Feiertag, an dem nach christlichem Glauben der leiblichen Aufnahme Jesu Christi in den Himmel gedacht wird. Er wird 40 Tage nach Ostern gefeiert.

Pfingsten (griechisch pentekoste: „fünfzigster") im Christentum ein Fest, das am siebten Sonntag (fünfzigsten Tag) nach Ostern begangen wird zum Gedächtnis an die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel, als diese zur Feier des altjüdischen Schawuot-Festes (Neues Testament, Apostelgeschichte 2, 1-4) versammelt waren. In der alten Kirche wurde es als der Zeitpunkt für die Spendung der Taufe angesehen.

Fronleichnam (von mittelhochdeutsch vronlicham: Leib des Herrn), Fest der römisch-katholischen Kirche in welchem die Gegenwart Christi im Sakrament des Abendmahls verherrlicht wird. Es wurde 1264 von Papst Urban IV. eingeführt.

Allerheiligen, christliches Kirchenfest, das in der westlichen Kirche als Gedächtnisfest aller Heiligen begangen wird. Das Fest entwickelte sich aus dem Fest der Weihe des Pantheons in Rom, welches in der christlichen Kirche als Fest zu Ehren Marias und aller Heiligen gefeiert wurde. 835 führte Papst Gregor IV. diesen Brauch offiziell ein. Der 1. November wurde gewählt, weil er der Tag eines der vier grössten heidnischen Feste der nordeuropäischen Völker ist und weil es der damaligen Kirchenpolitik entsprach, heidnische durch christliche Verehrungsformen zu ersetzen.

Weihnachten, christliches Fest von der Christi Geburt. Der erste Weihnachtstag fällt auf den 25. Dezember und feiert die Geburt Jesu in Bethlehem, wie sie im Matthäus- und Lukasevangelium beschrieben wird. Da in den Evangelien keine Angaben zum genauen Datum der Geburt gemacht werden, ist nicht sicher, dass Jesus tatsächlich an diesem Tag geboren wurde. Das Weihnachtsfest wird erst seit 354 gefeiert, als Papst Gregor den 25. Dezember zum Tag Jesu Geburt erklärte. Damit folgte er der frühen Kirchenpolitik, die dazu tendierte, heidnische Riten mit ihren eigenen Festen zu vereinen. Der heidnische Glaube hatte bereits seit jeher die Wintersonnenwende in dieser Zeit zelebriert. Der Weihnachtsbaum ist daher heidnischen Ursprungs.

Reformationstag, in einigen deutschen Bundesländern gesetzlicher Feiertag zum Gedenken an das Wirken des großen Kirchenreformators Martin Luther. Während der Reformationstag seit 1667 nach kursächsischem Vorbild auf den 31. Oktober und damit den Tag datiert, an dem Luther 1517 als Professor der theologischen Fakultät in Wittenberg seine 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasswesens, die Verweltlichung und Glaubensentfremdung der katholischen Kirche veröffentlichte und zum theologischen Disput aufrief, wurde er vorher zum Teil an Luthers Geburtstag (10. 11.) oder auch Todestag (18. 2.) begangen. Traditionsgemäß feiert die evangelisch-lutherische Kirche den Reformationstag mit einem Dankgottesdienst.

   

Judentum

Passah, Pesach, Pascha; jüdisches Fest, bei dem des Auszugs der Israeliten aus der Sklaverei Ägyptens und ihrer Flucht durch das Rote Meer gedacht wird. Die Flucht wird im Buch Exodus beschrieben. Das Fest wird auch als „Fest der ungesäuerten Brote" (Matzen) bezeichnet. Es erinnert an das ungesäuerte Brot, das die Israeliten auf ihrer Flucht assen. Der Verzehr der ungesäuerten Brote ist für die Passahwoche vorgeschrieben. Sowohl das christliche Abendmahl als auch das Osterfest gehen geschichtlich auf das Passahfest zurück.

Schawuot, auch Wochenfest oder jüdisches Fest der Erstlingsfrüchte, Feiertag im jüdischen Kalender. In biblischen Zeiten war es ein Erntedankfest. In der späteren Tradition wird der Feiertag mit der Gesetzgebung auf dem Berg Sinai verbunden. Zu den Feiertagshandlungen am Schawuot gehören die Lesung aus dem Buch Ruth und die Ausschmückung des Heimes sowie der Synagoge mit Früchten und Blumen. Zusätzlich wird ein symbolisches Mahl aus Milch und Honig verzehrt.

Rosch Haschana (hebräisch: Haupt oder Beginn des Jahres), das jüdische Neujahrsfest (Fest der Trompeten), das von orthodoxen und konservativen Juden ausserhalb Israels am ersten und zweiten Tag des jüdischen Monats Tischri (September/Oktober) gefeiert wird. Später wurde die wichtigste Bibelstelle in der Liturgie des Rosch Haschana das Festbinden Isaaks auf dem Altar (A.T., Genesis 22) Anschliessend wird die Schofar geblasen, ein Blasinstrument, das aus dem Horn eines Widders gefertigt ist und das Tier symbolisiert, welches an Isaaks Stelle geopfert wurde. Frühe Völker begingen den Jahreswechsel oft mit grossem Lärm und Getöse, mit dem die bösen Dämonen vertrieben werden sollten.

Jom Kippur ist der Höhepunkt der zehn Busstage, die mit Rosch Haschana, dem Neujahrsfest, beginnen. Jom Kippur und Rosch Haschana sind die höchsten jüdischen Feiertage. Ursprünglich stand er in Zusammenhang mit einer Versöhnungszeremonie im Tempel, wie sich im Alten Testament (3. Mose 16) nachlesen lässt. Bei diesem kultischen Ritual wurden die Sünden des Volkes in einem symbolischen Akt auf einen Bock übertragen; der Begriff des „Sündenbocks" hat sich von hierher überliefert.

Laubhüttenfest, Sukkot, jüdisches Erntedankfest. Dieses wird auch als Fest der Einsammlung bezeichnet (Exodus 23, 16, 34, 22) und wird historisch durch den von den Kanaanitern übernommenen Brauch erklärt, demzufolge man zur Zeit der Ernte in Hütten lebte. Das Laubhüttenfest wird so als Erinnerung an das nomadische Leben der Israeliten gedeutet, insbesondere der 40 Jahre, die sie in der Wüste verbrachten und in Zelten lebten (Deuteronomium 16, 13-16; 31, 10-13; Levitikus 23, 33-44; Numeri 29, 12-40).

 

Islam

Kurban Bayrami oder id al-adha, auf deutsch Opferfest (oder auch Büyük Bayram: Großes Fest). Es erinnert an das Opfer Abrahams (Koran 37:100ff; Thora und Bibel.), wird mit rituellen Opferhandlungen der Mekka-Pilger am zehnten Tag des Pilgermonats (Hadj) eingeleitet und von muslimischen Gläubigen in aller Welt gefeiert. Traditionell verzehren die Opfernden ein Drittel eines Schlachttiers; den Rest verschenkt man an Bedürftige Leute, Freunden und Bekannten.

Ramazan oder Ramadan, Seit den Anfängen des Islam ist der neunte Mondmonat des Jahres, der Ramadan, die Zeit des Fastens. Vom Morgengrauen (wenn man einen schwarzen Faden von einem weißen unterscheiden kann) bis zum Sonnenuntergang darf nicht gegessen, getrunken, geraucht, kein Wohlgeruch genossen, kein Geschlechtsverkehr ausgeübt werden. Der Ursprung dieses Fastens ist wiederum das Ereignis, wo der Prophet Moses auf dem Berg Sinai verbrachte und keine Speise zu sich nahm. Auch Jesus praktizierte dieses Ritual wie Mohammed. Aus islamischen Quellen geht hervor, dass Mohammed beim fasten die erste Koran – Offenbarung von Gott empfangen haben soll. Die eigentliche Feier wird erst nach der Fastenzeit zelebriert. Der Tag nach dem Ende des Ramadan heißt „Fastenbrecher" und wird mit besonderen Gebeten und Festen begangen.

 

Hinduismus

Divali (Lichterfest), hinduistisches Fest, das fünf Tage lang gefeiert wird. Dieses Neujahrsfest hat seinen Namen (der manchmal auch Diwali geschrieben wird) von einem Wort aus dem Sanskrit, das soviel bedeutet wie eine Kette oder ein Bündel von Lichtern. Obwohl das Fest von allen Hindus gefeiert wird, glaubt man, dass Vishnu das Fest den Vaishyas gegeben hat, der dritten Kaste der hinduistischen Gesellschaft, die sich traditionell aus Händlern, Viehzüchtern und Bauern zusammensetzt. An diesem Tag wird Lakshmi geehrt, die Göttin des Wohlstands und des Glücks und die Gefährtin Vishnus. Das Fest wird mit Gottesdiensten, dem zeremoniellen Aufstellen von Lichtern und dem Abbrennen von Feuerwerk gefeiert, mit dem die Geister der Verstorbenen verjagt werden sollen. Man begleicht gegenseitig seine Schulden und beschenkt sich. Die reichen Gemeinden von Kaufleuten in Westindien feiern dieses Fest in großem Stil, und überall in Indien beginnen Händler an diesem Tag ihr neues Geschäftsjahr. Dieses Fest wird auch von den Sikhs gefeiert.

 

Buddhismus

Magha-puja (Sanskrit: Verehrung im dritten Monat), Fest des Theravada-Buddhismus, das den Tag feiert, an dem Buddha vor 1 250 Arhats predigte. Das Fest wird am Tag des Vollmonds im Februar gefeiert, dem dritten lunaren Monat. Magha-puja markiert Buddhas erste Verkündigung der Patimokkha (Pali: das, was verpflichtet), einer Sammlung von 227 Regeln für Mönche. Buddha tat dies in Vesali in Indien, als er seinen Lieblingsschüler Ananda bat, die Mönche in dieser Gegend zusammenzurufen und ihnen verkündete, dass er beschlossen hätte, in drei Monaten zu sterben. Bei dem Fest werden die 1 250 Arhats geehrt, indem 1 250 Kerzen angezündet werden. Magha-puja ist ein öffentlicher Feiertag, an dem viele Prozessionen stattfinden.

Quelle: www.wort-gottes.ch

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