Das Wort Gottes für Kinder und Erwachsene

Religionen in Geschichte und Gegenwart
Ein Informationssystem zu den heutigen Religionen und ihren Ursprung
 

Religionen Judentum Christentum Islam Hinduismus Buddhismus
  Semitische Religion Urchristen Ur-Islam Babylonische Religion Vedische Religion
  Religion der Israeliten Essener Sumerische Religion Chinesische Religion Neue Religionen
Hl. Schriften Die Torah Die Bibel Der Koran Die Upanischaden Die Bhagavadgita
  Die Zehn Gebote Die Evangelien I-Ging Der RigVeda Das Tipitaka
  Kodex Hammurapi Die Qumran-Rollen     Heilige Schrift Online
Statistik Anhängerzahlen weltweit Entstehungszeit der Religionen Entstehungszeit der Heiligen Schriften    
           
Vergleich Religionswissenschaft Religion und Glaube Bedeutung vom Wort "Gott" Die Jenseitsvorstellung Glaubensbekenntnisse
  Kalender im Vergleich Religiöse Feiertage Unterschiede bei Religionen Die Christlichen Konzile Impressum


Neue Religionen

ab 1200 n. Chr.

(1) Erneuerungen und Neubildungen von Religionen, die unter dem Vorherrschen der grossen religiösen Traditionen erfolgt sind, (2) traditionsübergreifende universalistische Neubildungen auf dem Hintergrund der klassischen Religionen, (3) Krisenkulte und prophetische Bewegungen.

Indien, Japan, Korea, Nordamerika/Europa sind Hauptzentren neuer religiöser Bewegungen.

Folgende Religionen entstanden in Indien:

Der intensive Westkontakt am Anfang des 19. Jahrhunderts führte zu einer Renaissance des Hinduismus in der Form des Neuhinduismus. Die Reformbewegungen waren Antwort auf den moralischen Verfall, der in der Korrumpiertheit des Priesterstandes bestand und zudem in Witwenverbrennungen, Unterdrückung der Kastenlosen sowie Kindsaussetzungen zum Ausdruck kam.

Begründer des Brahma-Samaj (Brahma-Vereinigung) war Ram Mohan Roy (1772-1833). Er wurde von der Frömmigkeit des orthodoxen Hinduismus, islamischer Mystik sowie persönlichen Begegnungen mit Christen geprägt. Der Monotheismus, den Roy in den Veden und Upanishaden aufzufinden glaubte, war Grundlage seines Denkens. In seiner Schrift The Precepts of Jesus. The Guide to Peace and Happiness (1820) charakterisiert er Jesus, den er „den grössten aller Propheten“ nennt, als ethischen Lehrer und religiösen Verkünder. Während Debendranath Tagore (1817-1905) christliche Einflüsse stärker zurückdrängte, war sein Schüler Keshab Chandra Sen wieder stärker christlich orientiert.

Radikal antichristlich und nationalistisch war der 1875 gegründete Arya-Samaj (Arier-Vereinigung). Sein Hauptführer Dayananda Sarasvati bekannte sich zu einem radikalen Monotheismus und bekämpfte soziale Missstände.

Auf Ramakrishna geht die auf der Vedanta-Philosophie beruhende Ramakrishna-Mission zurück. Wichtigster Schüler Ramakrishnas war Vivekananda, der als erster Hindu 1893 auf dem „Weltparlament der Religionen“ in Chicago sprach.

Sri Aurobindo, Begründer des Integralen Yoga, lehrte die Vision eines neuen Menschen und eines neuen Zeitalters. 1955 wurde die ordensähnlich organisierte Ananda Marga (Weg der Glückseligkeit) von Sri Anandamurti gegründet. Er verknüpft den Kundalini-Yoga mit gesellschaftsreformerischen Impulsen.

Die auf Chinmoy Kumar Ghose zurückgehenden Sri Chinmoy Centres sind in über 50 Ländern verbreitet. Sri Chinmoy war zeitweilig Mitglied des Aurobindo-Ashrams und vereint in seiner Person Guru, Dichter, Musiker, Maler und Sportler.

Brahma Kumari (Töchter Brahmas) heissen die meist weiblichen Anhänger des Dada Lekh Raj (1876-1969), der sich als Verkörperung des Gottes Brahma und „Werkzeug des neuen Zeitalters“ betrachtet. Seit 1952 befindet sich auf dem heiligen Berg Abu (Rajastan) der offizielle Sitz der Brahma Kumaris World Spiritual University.

Die volkstümlich Hare-Krishna-Bewegung (Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein, englisch International Society for Krishna Consciousness, ISKCON) ist keine neue Religion, sondern vielmehr ein Zweig der vishnuitischen Bhakti-Tradition, die auf Sri Caitanya Mahaprabhu (1486-1534) zurückgeht. ISKCON wurde 1966 in den USA von A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada (1896-1977) gegründet, der 1922 von Bhaktisiddhanta Sarasvati (1874-1937) den Auftrag zur Westmission erhielt. Ein von ISKCON-Fundamentalisten sich unterscheidender liberaler bzw. Reformzweig hat dafür gesorgt, dass die in den siebziger Jahren dominierende Tendenz zur Weltabschottung einer weltoffeneren Haltung Platz gemacht hat.

Hare-Krishna-Bewegung, fußt auf einer Vishnu verehrenden Bhaktisekte, deren zentrale Gestalt der Gott Krishna ist. Ihre Mitglieder führen ein asketisches, mönchsähnliches Dasein und lehnen Fleisch, Drogen, Glücksspiele sowie Geschlechtsverkehr, der nicht der Fortpflanzung dient, ab.
Die Bewegung wurde 1966 von A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada in den Vereinigten Staaten gegründet und verbreitete sich rasch in vielen westlichen Großstädten. Prabhupada verkündete sich als letzten Vertreter einer Reihe göttlicher Meister des Geistes, deren erster der im 16. Jahrhundert lebende Mönch Chaitanya war. Um Frieden und Glückseligkeit zu erlangen, müssen die Gläubigen ihr Leben in den Dienst Krishnas und seiner sterblichen Vertreter stellen, wobei sie sich auf die in der Bhagavadgita enthaltenen Lehren stützen.
Verschiedene Mantras, wie Hare Krishna und Hare Rama, werden sowohl privat, zur persönlichen Läuterung, wie auch in der Öffentlichkeit bei Straßenprozessionen rezitiert. Die Mitglieder tragen safrangelbe, lange Gewänder, wobei die Männer häufig kahl geschoren sind und die Frauen Kopfbedeckungen tragen müssen. Ihre weltlichen Aktivitäten umfassen Gemeinschaftsarbeit, das Anwerben neuer Mitglieder sowie Gelegenheitsarbeiten. Bekanntester Anhänger ist der Ex-Beatle George Harrisson (My Sweet Lord). Der Bewegung wurden Gehirnwäsche und die Anwendung aggressiver Methoden bei der Bekehrung Jugendlicher vorgeworfen. Trotzdem werden sie von vielen westlichen und indischen Hindugemeinschaften als echte Hindu anerkannt. In Deutschland zählt die Bewegung etwa 200 Anhänger, weltweit etwa 15 000.

1976 verkündete Sathya Sai Baba die universalistische, auf die Einheit aller Religionen in Liebe abzielende Sai-Religion.

Die Theosophical Society (Theosophische Gesellschaft) wurde 1875 von der spiritistisch veranlagten Helena Petrovna Blavatsky (1831-1891) in New York gegründet. Diese vertritt eine Lehre der Theosophie, die buddhistische und hinduistische Glaubensvorstellungen miteinbezieht. 1879 wurde die Theosophische Gesellschaft nach Indien verlegt. Nachfolgerin von dem ersten Präsidenten H. Steel Olcott wurde Annie Besant (1847-1933), die hinduistische Gedanken in den Vordergrund stellte. Die Bewegung breitete sich von Indien nach Europa und Amerika aus. Die Theosophen selbst verstehen ihre Gesellschaft nicht als Religion, sondern als eine Gottesschau. Ihre bedeutendste Abspaltung ist die 1923 gegründete Anthroposophische Gesellschaft.

Transzendentale Meditation (TM) wurde in den fünfziger Jahren von Maharishi Mahesh Yogi (geb. 1918) gegründet. Anfang der sechziger Jahre kam sie nach den USA und Europa. TM verleiht jedem Schüler ein Mantra, mit dessen Hilfe innere Ausgeglichenheit, bessere soziale Beziehungen und eine ideale Gesellschaft erzeugt werden könnten.

Folgende Religionen entstanden in Japan:

Die meist aus Hauskreisen (ko) hervorgegangenen japanischen Neureligionen sind Laienbewegungen. Diese betonen die Erhaltung der Gesundheit sowie die Beseitigung von Leiden. Die ekstatisch veranlagten, meist weiblichen Gründergestalten fühlen sich von Göttern bzw. Geistern besessen und besitzen dadurch ein besonderes Charisma. Die Neureligionen vertreten einen universalen Anspruch, der sich in ihrer internationalen Ausbreitung sowie in der Missionierung von Nicht-Japanern zeigt. Die synkretistischen Neureligionen, die Einflüsse aus Buddhismus, Shintoismus und des Christentums in sich vereinen, engagieren sich vielfach für den Frieden. Die auf das Verständnis der breiten Masse zugeschnittenen Lehren der Shinto-Bewegungen unterscheiden sich von den theologisch reflektierteren Neugründungen des Buddhismus. Wichtige Neureligionen sind Tenrikyo (gestiftet 1838), Konkokyo (1859), Omotokyo, Seicho No Ie (1930), Rissho Kosei-kai (1938), Soka Gakkai.

Folgende Religionen entstanden in Korea:

Die in die Hunderte gehenden koreanischen Neureligionen haben synkretistischen Charakter, d. h. in ihnen verschmelzen verschiedene Elemente aus den traditionellen Religionen. So verbindet die im 19. Jahrhundert entstandene Tonghak-Bewegung Elemente des Schamanismus, Taoismus, Buddhismus, Konfuzianismus und des Christentums. Aus ihr gingen die Chondogyo (Chondo-Kirche) und Chungsan-kyo hervor. Antijapanisch eingestellt ist der Anfang des 20. Jahrhunderts entstandene Tangun-Kult, der den Ahnherrn Koreas in den Mittelpunkt stellt.

Der neureligiöse, überwiegend von Frauen praktizierte Won-Buddhismus verbindet buddhistische Geistigkeit mit konfuzianischer Familienethik und christlicher Organisation. Im Westen ist die von Sun Myung Moon (geb. 1920) 1954 in Seoul gestiftete Vereinigungskirche bedeutsam geworden. Der aus buddhistischer Tradition stammende Moon konvertierte 1930 zum protestantisch-presbyterianischen Christentum. Aufgrund einer Christusvision hält sich Sun Myung Moon zur „grossen Mission“ beauftragt, um die angeblich gescheiterte Mission Jesu zu vollenden. Kernbotschaft der in der heiligen Schrift Divine Principle niedergelegten Gedanken Moons ist die Lehre von der Verbindung eines „vollkommenen Mannes“ mit einer zur Vollkommenheit erzogenen Eva, um sündlose Kinder zu zeugen. Dadurch erhält der auf Beziehung angelegte Gott eine vollkommene Familie als Objekt seiner Liebe. Korea ist für Moon das „neue Israel“, wo der Jesus als „dritter Adam“, als „Herr der Wiederkunft“ erscheint, der eine neue, vollkommene Eva ehelicht. Zum physischen Erlöser der gesamten Menschheit wird Moon durch seine Ehe mit seiner Jüngerin Hak-Ja Han.

Folgende Religionen entstanden in Nordamerika/Europa:

Die von Friedrich Rittelmeyer (1872-1938) gegründete „Christengemeinschaft“ tritt für die „Erneuerung des Christentums“ ein. Seit ihrer Entstehung (1922) versteht sie sich als „selbständige christliche Kirche“, die auf der Bibel gegründet ist. Herzstück ist nicht die „Lehre“, sondern die kultische Praxis, die sieben Sakramente. Mittelpunkt des Gottesdienstes ist die „Menschen-Weihehandlung“.

Die Geschichte der apostolischen Gemeinden ist durch zahlreiche Abspaltungen geprägt. Aus dem 1902 von Julius Fischer (1867-1923) gegründeten „Apostelamt Juda“ entstanden nach dessen Tod zwei Vereinigungen: Die „Gemeinschaft des göttlichen Sozialismus – Apostelamt Juda“, und das von Hermann Krüger (1869-1933) gegründete, später sogenannte „Apostelamt Simeon in Jacobs Geschlecht“, seit 1947 „Apostelamt Jesu Christi“ (AJC). Durch Ausschluss der beiden Apostel Carl August Brückner und Max Ecke aus der „Neuapostolischen Kirche“ (1921) entstand die „Reformiert-apostolische Gemeinde“, heute „Reformiert-Apostolischer Gemeindebund“ genannt. Neben mehreren freien apostolischen Gemeinden in den Niederlanden und in der Schweiz gibt es in Deutschland die „Apostolische Gemeinschaft“. Eine Art Dachverband freier apostolischer Gemeinden stellt die 1956 gegründete „Vereinigung der Apostel der Apostolischen Gemeinden“ dar.

Seit dem 19. Jahrhundert entstanden in England und auf dem europäischen Festland religiöse Sondergemeinschaften, bei denen sich eine endzeitliche Ausrichtung (Erwartung der Wiederkunft Christi, des Tausendjährigen Reiches) mit der Erneuerung des frühchristlichen Apostelamtes verband. Durchweg alle Propheten leiten sich von den zwölf englischen Aposteln ab, die zwischen 1832 und 1835 berufen wurden. Die Geschichte der „Neuapostolischen Kirche“ beginnt als selbständige Einrichtung seit 1863 mit dem Amt des „Stammapostels“. Unter den weltweit rund 240 Aposteln nimmt er einen überragenden Platz ein. Bei den Neuapostolischen wurde die Bedeutung des Apostelamtes gegenüber den übrigen Ämtern (Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer) immer stärker hervorgehoben. Lehrgrundlage sind die „Fragen und Antworten über den neuapostolischen Glauben“ (Neufassung 1993). Erst die Apostel der „Neuapostolischen Kirche“ vollenden „das von Jesus begonnene Erlösungswerk“. Die Neuapostolischen kennen drei Sakramente: „Heilige Wassertaufe“, „Heiliges Abendmahl“, „Heilige Versiegelung“. Christus kommt zur Ersten Auferstehung wieder und nimmt alle zu sich, die seine Lehre befolgt haben. Dann wird das Tausendjährige Reich errichtet. Diejenigen, die nicht an der Ersten Auferstehung teilnahmen, werden am Jüngsten Tag gerichtet. Den Erlösten wird „ewige Gemeinschaft (...) mit Gott“ verheissen. Weltweit hat die Neuapostolische Kirche über 7,2 Millionen Mitglieder. In Deutschland gibt es über 3 000 Gemeinden.

Die Zeugen Jehovas sind eine der vielen im 19. Jahrhundert in den USA entstandenen adventistischen Gemeinschaften. Ihr Gründer, Charles Taze Russell, gelangte durch intensives Bibelstudium zur Überzeugung, dass die unsichtbare Gegenwart Christi seit 1874, die Sammlung der noch lebenden Auserwählten seit 1878, der Beginn der „Grossen Drangsal“ seit 1914 angebrochen wären. Statt 1914 korrigierte er sich auf Frühjahr 1918. Jehova regiert seine Gläubigen durch die „Leitende Körperschaft“ in Brooklyn. Die bis 1931 verwendete Bezeichnung „Ernste Bibelforscher“ verweist darauf, dass die „richtige“ Auslegung der (irrtumslosen) Bibel im Zentrum steht. Untersagt ist den „Zeugen Jehovas“ der Genuss von Alkohol und Tabak. Sie lehnen ausserdem Bluttransfusionen ab. Lange Zeit galten Staat und christliche Kirche(n) als Werkzeuge des Teufels. Heute werden die Zeugen Jehovas von ihrer Leitung zur Achtung der Gesetze ermahnt. Sie dürfen nicht aktiv am politischen Leben teilnehmen, nicht einmal an Wahlen zu Schul- oder Klassenpflegschaften. Die christliche Trinitäts-Lehre lehnen sie ab. Jesus Christus werde am Ende des tausendjährigen Reiches die Hinrichtungsheere Jehovas in der Schlacht von Harmagedon befehligen. Die Zahl der Auserwählten beträgt 144 000. Weltweit gibt es etwa 4,5 Millionen Zeugen Jehovas.

Die Christian Science wurde von Mary Baker Eddy gegründet, die das Werk verfasste: Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (1875). Eine wesentliche Rolle spielt der ganz praktisch verstandene Gesundheits- und Heilungsgedanke. Gott wird als Geist begriffen, und allein das Geistige gilt den Christlichen Wissenschaftern als Wirklichkeit. Geistige Kräfte können Krankheiten, seelische Probleme, äussere Widrigkeiten verhindern. Erfahrene Christliche Wissenschafter, die sich hauptberuflich dem Heilen widmen, heissen „Ausüber“. Neben dem „Ausüber“ kennt man den „Pfleger“ und „Lehrer“, der in Lehre und Anwendung der Christlichen Wissenschaft unterweist.

Eine der problematischsten Neugründungen, deren Religionscharakter als fragwürdig gilt, ist die auf nordamerikanisch-europäischem Hintergrund entstandene Scientology Church (griechisch-lateinisch: Kirche von der Lehre vom Wissen). Die „Scientology-Kirche“ wurde von dem Amerikaner Lafayette Ron Hubbard (1911-1986) gegründet. Hubbard war Autor populärer Literatur, bis er mit seinem in einem Science-fiction-Magazin erschienenen Hauptwerk Dianetics – The Modern Science of Mental Health (1950, Dianetik: Die moderne Wissenschaft von der geistigen Gesundheit) die Grundlagen seiner zwischen 1948 und 1950 entwickelten Lehre (Dianetics) vorlegte. Seit etwa 1954 wurde „Dianetics“ zur „Scientology“ entwickelt. Bei ihr stehen nicht mehr Heilung von Krankheiten und Wiederherstellung von Gesundheit im Mittelpunkt, sondern eine Erkenntnislehre des Ursprungsprinzips menschlichen Lebens schlechthin. Der Mensch besteht aus Body (Körper), Mind (Geist, Sinn, Verstand) und dem „Thetan“. Diese eigentliche Identität des Menschen ist seine ewig-unzerstörbare Geistseele, die sich von Körper zu Körper reinkarniert.

Das Ziel von Scientology besteht darin, den Menschen zu einem Operating Thetan, einer Art Übermensch, werden zu lassen. Die rigorosen Techniken und Anweisungen, die (steigenden) Kosten für die Kurse, die tiefgreifend negativen Auswirkungen dieser Ideologie und die permanenten internen Kontrollen der Mitglieder führten zu immer stärker werdender Kritik. Das Verwaltungsgericht Hamburg entschied am 11.12.1990, dass die Scientology Church „ein auf Gewinnerzielung bedachtes Wirtschaftsunternehmen“ sei. Scientology hat eine grosse Zahl von Tarnorganisationen gegründet und versucht, in Wirtschaftsunternehmungen Fuss zu fassen.

Folgende Religionen entstanden als Universelle Neubildungen:
Zu den traditionsübergreifenden universalistischen Neubildungen zählen vor allem die aus dem Islam hervorgegangene Bahai-Religion, der im nördlichen Mekong-Delta verbreitetete, spiritistisch beeinflusste Caodaismus (Cao Dai: Höchstes Wesen) sowie die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (Mormonen), die nicht länger als christliche Sekte betrachtet werden kann. Auch die von Bhagwan Shree Rajneesh ins Leben gerufene Neo-Sannyas-Bewegung hat ihre hinduistischen Ursprünge weitgehend aufgegeben. Diese stellt eine Synthese von traditionellen östlichen Religionen und westlicher Psychologie dar.

Folgende Religionen entstanden als Krisenkulte und prophetische Bewegungen:

Krisenkulte und prophetische Bewegungen finden sich in verschiedenen Ländern der Dritten Welt. Ein besonderes Beispiel sind die Cargo-Kulte in Ozeanien. In Afrika sind über 6000 neureligiöse Bewegungen registriert worden, bei denen neben islamisch auch christlich inspiritierte Propheten eine grosse Rolle spielen. Bedeutsam sind in Schwarz-Afrika die vor 100 Jahren auf christlichem Hintergrund entstandenen Afrikanischen Gebetsheilungskirchen sowie die Unabhängigen Grosskirchen (Die Kirche Jesu Christi auf Erden durch den Propheten Simon Kimbangu; Nazareth Baptist Church; Zion Christian Church) sowie christlich beeinflusste Freiheitsbewegungen.

Folgende neue religiöse Bewegungen sind zwar nicht in Afrika beheimatet, gehen aber auf afrikanische Einflüsse zurück: Umbanda und Candomblé in Brasilien; Rastafari in Jamaika sowie andere lateinamerikanische Religionen wie Voodoo, Shango, Kumina und die Spiritual Baptists Trinidad.

 

Quelle: www.wort-gottes.ch
 
Copyright 1997-2012