Religionen in Geschichte und Gegenwart
Ein Informationssystem zu den heutigen Religionen
und ihren Ursprung
Die Bibel(Altes- und Neues Testament)
68-400 n. Chr.
(von griechisch tà biblia: Bücher) die Heilige Schrift. Das meist verkaufte Buch der westlichen Welt. Sie besteht aus dem Alten (A.T.) und Neuen Testament (N. T.) und bildet traditionell die wesentliche Grundlage des christlichen Glaubens. Das Alte Testament ist zugleich in wesentlichen Zügen identisch mit der hebräischen Bibel als heiliger Schrift des Judentums. Es umfasst 39 Bücher, die überwiegend in hebräischer Sprache abgefasst sind. Einige Teile sind jedoch in aramäischer Sprache gehalten. Die sehr viel später entstandene protestantische (Luther-)Bibel unterscheidet sich von der katholischen Version geringfügig im Aufbau des Alten Testaments. Während sich die Protestanten beim Alten Testament auf 39 Bücher der hebräischen Bibel beschränken, kennt die katholische Kirche sieben weitere Bücher und Hinzufügungen. Einige dieser zusätzlichen Bücher wurden ursprünglich, wie auch das Neue Testament, in griechischer Sprache verfasst. Diese Zusätze werden von der protestantischen Kirche als Apokryphen bezeichnet; bei den Katholiken heissen sie deuterokanonische Bücher.
Die Bibel des Judentums besteht aus drei klar voneinander abgegrenzten Teilen: der Thora (Gesetzbuch, auch Bücher Mose genannt), den Nebiim (Propheten, die in frühere und spätere Propheten unterteilt sind) und den Ketubim (Schriften), die auch die Psalmen, die weisen Bücher und diverse andere literarische Werke enthalten. Das Alte Testament des Christentums ordnet die Bücher nach ihrer literarischen Gattung an: das Pentateuch, das der Thora entspricht, die poetischen oder weisen Bücher und die prophetischen Bücher.
Das Neue Testament besteht aus den vier Evangelien; der Apostelgeschichte, die die Anfänge des Christentums schildert; den Episteln oder Briefen, von Paulus und anderen; sowie einer Apokalypse oder der Offenbarung des Johannes. Bei manchen Büchern wie z. B. beim Hebräerbrief, handelt es sich um theologische Abhandlungen.
Das frühe Christentum übernahm vom Judentum die Vorstellung, dass die Schrift eine Autorität darstelle. Ursprünglich wurde die Bibel nicht als von Gott inspiriert betrachtet, sondern vielmehr als direktes Wort Gottes, das zuerst durch die Erzväter und Propheten, später durch die Apostel übermittelt worden war.
Der Begriff Altes Testament (von dem lateinischen Wort für Bund bzw. Abkommen) wurde seit der Zeit des Paulus und anderer früher Christen verwendet, die in ihren Schriften zwischen dem Alten Bund, den Gott mit dem Volk Israel geschlossen hatte, und dem Neuen Bund, der durch Jesus Christus geschaffen worden war, unterschieden (Hebräerbrief 8, 7). Da die Urkirche an die Kontinuität von Geschichte und göttlichem Handeln glaubte, nahm sie in die christliche Bibel die schriftlichen Zeugnisse sowohl des Alten als auch des Neuen Bundes auf.
Vom literarischen Standpunkt aus gesehen ist das Alte Testament eine Anthologie, d. h. eine Sammlung vieler verschiedener Bücher.
Zu den literarischen Gattungen des Alten Testaments gehören Erzählungen, Gedichte, Prophezeiungen, Gesetze und Apokalypsen. Bestimmte literarische Formen wie z. B. Briefe, die im Neuen Testament eine sehr grosse Rolle spielen, wurden ins Alte Testament nicht aufgenommen. Die meisten Bücher der Propheten enthalten neben Prophezeiungen auch Erzählungen und Gedichte.
Viele alttestamentliche Bücher sind historische Erzählungen – allerdings mit religiösem Hintergrund und dem Ziel, Gottes Wirken in der Geschichte an bestimmten Ereignissen aufzuzeigen. Beispiele solcher Werke sind die deuteronomischen geschichtlichen Erzählungen (Deuteronomium bis zu 2 Könige), das Tetrateuch (Buch Genesis bis Numeri) und die Geschichtserzählungen der Chronisten (1. und 2. Buch der Chronik, Esra und Nehemia). Die Geschichte der Thronfolge Davids (2 Samuel, 9-20; 1 Könige 1-2) entspricht am ehesten unserem heutigen Verständnis von Geschichtsschreibung. Der Verfasser hat die geschichtlichen Ereignisse und Figuren detailgetreu festgehalten und den Ablauf des Geschehens unter Berücksichtigung menschlicher Beweggründe interpretiert.
Andere Bücher, die Erzählungen enthalten, sind Ruth, Jonas und Esther. Vermutlich sind diese Bücher aus Volksmärchen und Legenden entstanden. Mehrere didaktische Geschichten sind in den Büchern des Deuteronomiums und in den Apokryphen enthalten: Tobias, Judith, Susanna sowie Bel und der Drachen.
Wie die Mehrzahl der anderen Erzählungen besteht auch das Buch Genesis aus einer Vielzahl von Einzelgeschichten, von denen die meisten ursprünglich mündlich und voneinander unabhängig erzählt wurden. Die Geschichten der Patriarchen in Genesis 11-50 sind Legenden und Sagen, genauer Familiensagen. Viele von ihnen sind ätiologisch, d. h. sie erklären einen Ort, eine Praxis oder den Ursprung eines Namens.
Zu den poetischen Büchern des Alten Testaments zählen die Psalmen, das Buch Hiob, die Sprüche, Prediger (Kohelet), das Hohelied, die deuterokanonischen Bücher, die Apokryphen, Jesus Sirach und das Gebet Manasse.
Die hebräische Dichtung verfügt über zwei grundlegende Merkmale. Ein Charakteristikum besteht in der Verwendung des Parallelismus membrorum (lateinisch: Parallelismus der Glieder). Dabei werden die Aussagen, die in einer Zeile gemacht werden, in einer weiteren Zeile in den gleichen oder ähnlichen Worten bekräftigt, wie z. B. im Psalm 6, 1:„Ach Herr, strafe mich nicht in Deinem Zorn, und züchtige mich nicht in Deinem Grimm.“
Das andere wichtige Merkmal hebräischer Dichtung ist ein charakteristischer Rhythmus, der auf der Zahl der Betonungen in jeder Zeile beruht. Eines der verwendeten Versmasse ist der qina oder Klagegesang, bei dem die erste Zeile drei Hebungen oder akzentuierte Silben aufweist und die zweite Zeile zwei.
Eine frühe Form der Gottesverehrung war die lyrische (gesungene) Dichtung. Die meisten, wenn auch nicht alle dieser Lieder sind in dem Buch der Psalmen enthalten. Viele sind Hymnen bzw. Loblieder zu Ehren Gottes.
Die weise Dichtung umfasst Sammlungen von weisen Sprüchen und kurzen Gedichten, wie sie auch im Buch der Sprüche enthalten sind, sowie längere Werke, wie das Buch Hiob, Prediger Salomo und Jesus Sirach. Die kürzeren Stücke sind Sprüche, Sprichworte und Ermahnungen, die im allgemeinen nur zwei Zeilen lang sind. Die Sprüche 1-9 enthalten eine Sammlung von Gedichten über das Wesen der Weisheit; im Gegensatz dazu ist das Buch Hiob eine lange dichterische Komposition in Form eines Dialogs, dessen Rahmenhandlung ein Volksmärchen bildet.
Die Themen der weisen Sprüche reichen von praktischen Ratschlägen, wie man ein gutes und erfolgreiches Leben führt, bis hin zu Gedanken über die Beziehung zwischen dem Pfad der Weisen und dem Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes.
Die prophetischen Bücher enthalten meist drei verschiedene literarische Formen: Erzählungen, Gebete und prophetische Reden. Die Erzählungen sind meistens Geschichten oder Berichte von prophetischen Handlungen, die entweder den Propheten selbst zugeschrieben oder von einer anderen Person erzählt werden. Sie berichten von Visionen und dem Auftreten der Propheten; daneben enthalten sie historische Erzählungen sowie Kommentare. Das Buch Jonas ist eigentlich eine Geschichte über einen Propheten und enthält nur eine Zeile, in der sich der Prophet selbst an den Leser wendet (Jonas 3, 4). Die Gebete enthalten Hymnen und Bittschriften wie die Klagelieder Jeremias (Jeremia 15, 10-21).
Die häufigste literarische Form der prophetischen Bücher ist die Rede, da der Kern des prophetischen Wirkens in der Verkündung von Gottes Wort besteht, das sich auf die unmittelbar bevorstehende Zukunft bezieht. Die bekanntesten solcher Reden sind die Prophezeiungen von Bestrafung oder Errettung. Beide dieser Formen werden, wie die meisten prophetischen Reden, von Formeln wie z. B. „So spricht der Herr“ begleitet, die die Worte als von Gott geoffenbart kennzeichnen. Die Prophezeiungen der Errettung kündigen einen bevorstehenden Eingriff Gottes zur Rettung Israels an. Andere Reden sind Prophezeiungen gegen fremde Völker, Klagereden, in denen die Sünden des Volkes aufgezählt werden, und Mahnungen oder Warnungen. Siehe Prophezeihung.
Gesetzestexte sind in der hebräischen Bibel so stark vertreten, dass das Judentum die ersten fünf Bücher Thora (Gesetz) nannte, ein Begriff, mit dem die frühen Christen später das gesamte Alte Testament bezeichneten. Rechtsschriften sind vor allem in den Büchern Exodus, Leviticus und Numeri enthalten. Das fünfte Buch Mose wurde von seinen griechischen Übersetzern Deuteronomium (Gesetz) genannt, obwohl es vor allem von den Taten Moses‘ berichtet.
Nach der biblischen Tradition wurde Israel der Wille Gottes durch Moses verkündet, als auf dem Berg Sinai der Bund zwischen Gott und dem Volk Israel geschlossen wurde. Infolgedessen stehen alle Gesetze, ausser denen des Deuteronomiums, in Exodus 20 bis Numeri 10, da an dieser Stelle die Ereignisse auf dem Berg Sinai berichtet werden.
Gelehrte unterscheiden bei den hebräischen Gesetzen zwei Haupttypen, die apodiktischen und die kasuistischen. Das apodiktische, also unumstössliche Gesetz wird vor allem, aber nicht ausschliesslich, durch die Zehn Gebote repräsentiert (Exodus 20, 1-21; 34, 14-26; Deuteronomium 5, 6-21). Bei diesen Gesetzen, die meist in Sammlungen von fünf oder mehr Gesetzen auftauchen, handelt es sich um kurze und eindeutige Feststellungen, welches Verhalten sich Gott von den Menschen wünscht. Sie sind entweder (bejahende) Gebote oder (verneinende) Verbote. Die kasuistischen, also Einzelfälle betreffenden Gesetze andererseits bestehen je aus zwei Teilen. Im ersten Teil wird eine Bedingung genannt („wenn jemand ein Rind oder ein Schaf stiehlt und es schlachtet oder verkauft“), im zweiten Teil folgen die rechtlichen Konsequenzen („so soll er fünf Rinder für ein Rind wiedergeben und vier Schafe für ein Schaf“; Exodus 22, 1). Die kasuistischen Gesetze entsprechen in ihrer Form und häufig auch im Inhalt den Gesetzen des Kodex des babylonischen Königs Hammurabi und anderen antiken Gesetzeskodizes.
Die Apokalypse als eigenständige Gattung kam in Israel in der Zeit nach dem babylonischen Exil der Israeliten von 586 bis 538 v. Chr. auf. Eine Apokalypse oder Offenbarung enthält die Enthüllung von zukünftigen Ereignissen. Dabei werden Symbole und Bilder verwendet, die wiederum erklärt und gedeutet werden müssen. Apokalyptische Schriften spiegeln im allgemeinen die geschichtliche Einschätzung des Autors seiner eigenen Epoche als einer Zeit wieder, in der sich die Mächte des Bösen vereinen, um in einen endgültigen Kampf mit Gott zu treten; nach diesem Kampf, in dem Gott siegen wird, wird ein neues Zeitalter anbrechen.
Daniel ist das einzige apokalyptische Buch des Alten Testaments, wobei die erste Hälfte (Kapitel 1-6) eigentlich eine Reihe von Legenden darstellt. Teile anderer Bücher ähneln in vielerlei Hinsicht der Gattung der Apokalypse (Jesaja 24-27; Zacharias 9-14; und einige Teile Ezechiels). In den Apokryphen (2 Esra) kommt ebenfalls eine Apokalypse vor. In der jüdischen Literatur der letzten beiden Jahrhunderte v. Chr. und des ersten Jahrhunderts n. Chr. entstanden zahlreiche andere apokalyptische Werke, die jedoch nicht in den Kanon aufgenommen wurden. Solche Werke sind z. B. Henoch, in dem die Söhne des Lichtes gegen die Söhne der Finsternis kämpfen, sowie die Apokalypse Moses‘.
Die Bücher des Alten Testaments sind keineswegs alle zur selben Zeit und am selben Ort entstanden. Sie sind vielmehr das Produkt israelitischen Glaubens und israelitischer Kultur, die sich über einen Zeitraum von über tausend Jahren erstreckt.
Fast alle Bücher durchliefen einen langen Prozess der Überlieferung und Entwicklung, bevor sie zu einer Sammlung zusammengefasst und kanonisiert wurden.
Viele der heute vorliegenden literarischen Werke waren zunächst mündliche Überlieferungen wie z. B. die meisten Geschichten des Buches Genesis. Die prophetischen Reden wurden ebenfalls zunächst mündlich gehalten, während Psalmen während des Gottesdienstes als Lieder gesungen wurden. Auch nach der Niederschrift existierte die mündliche Überlieferung parallel zur schriftlichen über mehrere Jahrhunderte weiter.
In der jüdischen und christlichen Überlieferung galt Moses als Verfasser des Pentateuch, der ersten fünf Bücher der Bibel. Die Überlieferung stammte teilweise aus hebräischen Quellen. Bereits im Mittelalter stellten jüdische Gelehrte die Verfasserschaft Moses‘ in Frage: das Deuteronomium, das letzte Buch des Pentateuch, berichtet vom Tod Moses‘. Aufgrund der zahlreichen Abschriften und Wiederholungen, u. a. die zwei unterschiedlichen Bezeichnungen für Gott, zwei unterschiedliche Schöpfungsberichte, zwei zusammenhängende Geschichten der Sintflut, zwei Versionen der ägyptischen Plagen und viele andere, sind moderne Bibelwissenschaftler zu der Erkenntnis gelangt, dass sich die Verfasser des Pentateuch auf verschiedene Quellen stützten, die wiederum von verschiedenen Autoren und aus unterschiedlichen Epochen stammten.
Die Quellen unterscheiden sich voneinander in Wortschatz, Stil und theologischem Standpunkt. Manche der ältesten schriftlichen Elemente sind Teile von dichterischen Werken, wie Moses‘ Lobgesang (Exodus 15) und manches von dem juristischen Material, das aus alten Gesetzeskodizes stammt. Eine neue Erkenntnis zu diesem Thema geht davon aus, dass die einzelnen Geschichten des Pentateuch unter dem Überbegriff von mehreren grossen Themen gesammelt wurden (Verheissung an die Patriarchen, der Exodus, die Wanderung durch die Wüste, die Geschehnisse am Berg Sinai und die Landnahme) und in ihrer Urform etwa 1100 v. Chr. vorlagen.
Seit einigen Jahren betrachtet man die Bücher des Deuteronomiums, Josua, Richter, 1. und 2. Buch Samuel und 1. und 2. Buch der Könige als einen einheitlichen Bericht der Geschichte Israels von der Zeit Moses‘ (13. Jahrhundert v. Chr.) bis zum babylonischen Exil (die Periode vom Fall Jerusalems 586 v. Chr. bis zum Wiederaufbau eines neuen jüdischen Staates in Palästina nach 538 v. Chr.). Da er in seinem literarischen Stil und in der theologischen Ausrichtung dem Deuteronomium ähnelt, wird dieser historische Bericht auch deuteronomische Geschichtserzählung genannt. Aufgrund der letzten Ereignisse, von denen er berichtet, und anderer Hinweise ist er wahrscheinlich um 560 v. Chr. während des Exils geschrieben worden. Es ist jedoch möglich, dass zumindest eine Ausgabe bereits zu einem früheren Zeitpunkt verfasst wurde.
Sowohl die kultische als auch die weise Dichtung des Alten Testaments sind schwer zu datieren oder bestimmten Autoren zuzuordnen, vor allem weil sie nur wenige historische Angaben enthalten. David gilt als der Autor der Psalmen, weil er der Überlieferung nach ein Sänger und Komponist war. Tatsächlich können jedoch nur 70 der 150 Psalmen direkt mit David in Verbindung gebracht werden. Die Tatsache, dass die Sprüche und andere Bücher Salomo zugeschrieben wurden, rührt von der Weisheit, die diesem König nachgesagt wurde. Sie enthält einen richtigen Kern, insofern Salomo die Weisheitsliteratur förderte.
Das Buch der Psalmen wurde zum Hymnen- und Gebetsbuch von Israels zweitem Tempel, aber viele Lieder sind älter als dieser. Sie enthalten Motive, Themen und Ausdrücke, die Israel von den Kanaanitern übernommen hatte, die vorher in diesem Gebiet gelebt hatten.
Wenige der prophetischen Bücher wurden von den Personen geschrieben, nach denen sie benannt wurden. In den meisten Fällen wurden sogar die Worte der eigentlichen Propheten von anderen berichtet. Die verschiedenen Äusserungen der Propheten wurden von ihren Anhängern aus dem Gedächtnis niedergeschrieben und gesammelt. Später wurden die meisten der Bücher überarbeitet und erweitert. Als z. B. um 755 v. Chr. das Buch Amos während des Babylonischen Exils verwendet wurde, erhielt es ein neues und optimistischeres Ende (Amos 9, 8-15). Das Buch Jesaja enthält Jahrhunderte israelitischer Geschichte und berichtet von den Aktivitäten mehrerer Propheten; Jesaja 1-39 stammt zum grössten Teil vom Propheten selbst (742-700 v. Chr.; die Kapitel 40-55 wurden jedoch von einem unbekannten Propheten während der Verbannung geschrieben, der auch der zweite Jesaja genannt wird (539 v. Chr.); die Kapitel 56-66 schliesslich werden dem sogenannten dritten Jesaja zugeschrieben; in dieser Person vereinigen sich wiederum verschiedene Schreiber der Zeit nach dem Babylonischen Exil.
Die hebräische Bibel und die christlichen Versionen des Alten Testaments wurden zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten kanonisiert, aber die Entwicklung der christlichen Kanons muss im Hinblick auf die hebräische Bibel gesehen werden.
Die Vorstellung von einem heiligen Buch geht in Israel bis ins Jahr 621 v. Chr. zurück. Während der Reform von Josia, des Königs von Juda, entdeckte der Hohepriester Hilkia während der Restauration des Tempels das Gesetzbuch (2 Könige 22). Bei dieser Rolle handelte es sich vermutlich um den zentralen Teil des heutigen Deuteronomiums, das eine grosse Autorität besass. Noch mehr Achtung zollte man dem Text, den Esra, der hebräische Priester und Schriftgelehrte, der Gemeinde gegen Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. vorlas (Nehemia 8).
Zunächst wurde die Thora in der Zeit zwischen dem Babylonischen Exil (538 v. Chr.) und der Abspaltung der Samariter von den Juden zu einem Teil der Heiligen Schrift, vermutlich um 300 v. Chr. Die Samariter erkannten nur die Thora als heilige Schrift an.
Die zweite Stufe war die Kanonisierung der Nebiim (Propheten). Wie die Überschriften der prophetischen Bücher zeigen, wurden die schriftlich festgehaltenen Worte der Propheten als Wort Gottes betrachtet. Aus praktischen Gründen wurde der zweite Teil des hebräischen Kanons gegen Ende des 3. Jahrhunderts kurz vor dem Jahr 200 v. Chr. abgeschlossen.
Als das Buch Jesus Sirach verfasst wurde (ca. 180 v. Chr.), hatte sich bereits die Idee einer dreiteiligen Bibel herausgebildet, wobei der Inhalt des dritten Teiles, die Ketubim (Schriften), in der jüdischen Religion bis nach dem Fall Jerusalems an die Römer im Jahr 70 n. Chr. umstritten blieb. Gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. hatten die Rabbiner in Palästina schliesslich das endgültige Inhaltsverzeichnis zusammengestellt.
Der zweite Kanon, der zur katholischen Version des Alten Testaments wurde, war zunächst eine Übersetzung der früheren hebräischen Bücher ins Griechische. Dieser Prozess begann im 3. Jahrhundert v. Chr. jenseits von Palästina, weil jüdische Gemeinden in Ägypten und anderswo die Heilige Schrift in der Sprache ihrer Kultur benötigten. Die zusätzlichen Bücher in dieser Bibel, u. a. Ergänzungen zu älteren Büchern, entstanden zum grössten Teil in diesen jüdischen Gemeinden ausserhalb Palästinas. Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr., als die frühesten christlichen Schriften gesammelt und verbreitet wurden, existierten bereits zwei Versionen der jüdischen Bibel: die hebräische Bibel und das griechische Alte Testament (Septuaginta).
Als Martin Luther die Bibel ins Deutsche übersetzte, entdeckte er, was auch andere, insbesondere Hieronymus, schon gewusst hatten, dass das Alte Testament ursprünglich in hebräischer Sprache geschrieben worden war. Er entfernte aus seinem Alten Testament alle Bücher, die nicht in der jüdischen Bibel vertreten waren, und nannte sie Apokryphen. Dieser Schritt war ein Versuch, zum möglichst ersten und damit ursprünglichsten Text und Kanon zurückzukehren und so der Autorität der Kirche die Autorität der älteren Bibelversion entgegenzusetzen.
Alle zeitgenössischen Übersetzer der Bibel legen den ältesten Text zugrunde, da dieser dem Original am nähesten kommt. Es existieren jedoch keine Originale oder originale Abschriften; statt dessen enthalten die Hunderte von verschiedenen Manuskripten zahlreiche alternative Versionen.
Die wichtigsten und im allgemeinen zuverlässigsten hebräischsten Schriften sind die Texte der Masoreten, jüdischer Schriftgelehrter, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Bibel originalgetreu abzuschreiben und weiterzugeben (siehe Masora). Diese Gelehrten, die von den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt bis ins Mittelalter hinein wirkten, versahen die Texte auch mit Satzzeichen, Vokalen (das hebräische Original enthält nur Konsonanten) und verschiedenen Notizen. Die hebräische Standardbibel, die heute verwendet wird, ist eine Reproduktion eines masoretischen Textes, der 1088 geschrieben wurde. Das Manuskript steht in der Sammlung der Öffentlichen Bibliothek von Sankt Petersburg. Ein anderes masoretisches Manuskript, der Aleppo-Kodex aus der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts n. Chr., ist die Grundlage für eine Neuveröffentlichung des Textes, die zur Zeit an der Hebräischen Universität Israel vorbereitet wird. Der Aleppo-Kodex ist das älteste Manuskript der gesamten hebräischen Bibel.
Es sind allerdings auch noch ältere hebräische Manuskripte vorhanden, masoretische und andere Texte einzelner Bücher. Im 19. Jahrhundert wurden im genizah (Lagerraum für Manuskripte) der Synagoge von Kairo Texte entdeckt, die sogar noch aus dem 6. Jahrhundert stammen. Zahlreiche Manuskripte und Fragmente, viele noch aus der Zeit vor Christi Geburt, wurden nach 1947 am Toten Meer gefunden (siehe Qumran-Rollen). Obwohl viele der wichtigsten Manuskripte relativ spät entstanden sind, bewahren vor allem die masoretischen Texte eine Tradition, deren Ursprung mindestens hundert Jahre vor der christlichen Zeitrechnung oder länger zurückliegt.
Die wertvollsten Versionen der hebräischen Bibel sind die Übersetzungen ins Griechische. Es handelt sich um ursprünglich komplette Abschriften der christlichen Bibel, die bis ins 4. und 5. Jahrhundert zurückdatiert werden können. Die wichtigsten Manuskripte sind der Codex Vaticanus, der in der Bibliothek des Vatikans steht, der Codex Sinaiticus und der Codex Alexandrinus (beide im Besitz des Britischen Museums).
Die wichtigste griechische Version ist die Septuaginta (griechisch: siebzig), die ihren Namen der Legende verdankt, dass die Thora im 3. Jahrhundert v. Chr. von 72 Gelehrten übersetzt worden sein soll. Diese Legende stimmt wahrscheinlich in mehrerlei Hinsicht: die erste griechische Übersetzung enthielt nur die Thora, und sie entstand in Alexandria im 3. Jahrhundert v. Chr. Später wurden auch die restlichen Bücher der hebräischen Bibel übersetzt, allerdings von anderen Schriftgelehrten mit unterschiedlichen Standpunkten.
Es entstanden noch zahlreiche weitere griechische Übersetzungen; die meisten von ihnen existieren jedoch nur noch in Fragmenten oder in Zitaten der Kirchenväter und anderer. Zu diesen Übersetzungen zählen beispielsweise die Versionen von Aquila, Symmachus, Theodotion und Lucian. Im 3. Jahrhundert untersuchte der christliche Theologe Origenes die Probleme, die im Zusammenhang mit diesen unterschiedlichen Versionen auftraten, und er fertigte eine Hexapla an, eine synoptische Gegenüberstellung des hebräischen Textes, der Umschrift des hebräischen Textes ins Griechische, der Versionen von Aquila und Symmachus, der Septuaginta und der Version des Theodotion, die in sechs parallelen Spalten nebeneinanderstehen.
Andere Versionen sind z. B. die Peschitta, oder Vetus Syra, die möglicherweise bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. begonnen wurde; die altlateinische Version Vetus Latina, die nicht aus dem Hebräischen, sondern im 2. Jahrhundert auf der Grundlage der Septuaginta übersetzt wurde; und die Vulgata, die von Hieronymus Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. vom Hebräischen ins Lateinische übersetzt wurde.
Ebenfalls als Übersetzungen gelten die aramäischen Targums. Als das Aramäische die hebräische Sprache allmählich als Alltagssprache ersetzte, bedingte dies auch die Notwendigkeit von Übersetzungen der hebräischen Bibel. Siehe Targum.
Die Geschichte Israels wurde im Alten Testament in eine Reihe von zentralen Ereignissen und Perioden geordnet: der Auszug aus Ägypten (Exodus, einschliesslich der Geschichten von den Patriarchen bis zur Eroberung Kanaans); darauf folgten die Monarchie, das Babylonische Exil, die Rückkehr nach Palästina und Wiedereinsetzung der alten religiösen Institutionen.
Bei der Unterscheidung zwischen den Berichten des Alten Testaments und der Historizität ist es notwendig, andere Quellen heranzuziehen. Die Hauptinformationsquellen beschäftigen sich jedoch vor allem mit der theologischen Bedeutung der Vergangenheit. Ausserdem sind die meisten Dokumente oft erst Jahrhunderte nach den Geschehnissen entstanden, die sie beschreiben. Eine nennenswerte Anzahl schriftlicher Beweise gibt es erst seit der Zeit der Monarchie, die mit der Salbung Sauls zum ersten König von Israel im 11. Jahrhundert v. Chr. begann. (Bibel-Archäologie; Exegese).
Wie bei den anderen kleinen Völkern des östlichen Mittelmeerraumes hing das Schicksal Israels von den Grossmächten Ägypten, Assyrien und Babylonien ab; die kleinen Nationen konnten nur dann ein unabhängiges Leben führen, wenn sich die Lage in den Ländern selbst verschlechterte oder wenn sie sich untereinander bekriegten.
Eine Fülle von Informationen zur Geschichte des Nahen Ostens ist bereits seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. erhalten geblieben, aber eine detaillierte Geschichte Israels kann nur etwa seit der Zeit König Davids (1000-961 v. Chr.) rekonstruiert werden. Die Geschichten von den Patriarchen in Genesis z. B. waren überhaupt nicht als geschichtliche Dokumente angelegt. Archäologische Beweisstücke haben jedoch gezeigt, dass hier das Leben in der späten Bronzezeit widergespiegelt wird. Die Geschichten zeigen auch, dass die Vorfahren der Bewohner Israels Halbnomaden waren und geben Auskunft über ihre religiösen Gebräuche und Praktiken.
Eine Analyse der biblischen Berichte und eine umsichtige Verwendung des archäologischen Materials ergaben, dass der Auszug aus Ägypten in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts v. Chr. stattgefunden haben muss. Der Weg des Zuges selbst ist jedoch unbekannt. Es ist jedoch gesichert, das an dem Auszug aus Ägypten nicht ganz Israel beteiligt war, sondern nur die Stämme Josephs.
Josua 1-12 und 1 Richter 1-2 enthalten zwei verschiedene Versionen der Ankunft des Volkes Israel im Land Kanaan. Die zusammenfassenden Äusserungen im Bericht Josephs berichten von einer Eroberung durch die Israeliten unter der Führung von Josua; aber das Buch der Richter 1-2 und andere Überlieferungen legen die Annahme nahe, dass einzelne Stämme allmählich in das Land einwanderten, und dass es Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte gedauert hat, bis sich die Israeliten in Kanaan angesiedelt hatten.
Die Monarchie kam während des 11. Jahrhunderts v. Chr. auf, gerade zu jener Zeit, als das Land von inneren Kämpfen zerrissen war und zugleich von aussen bedroht wurde. Manche befürworteten die traditionellere Form der charismatischen Führerschaft in Krisenzeiten; andere wollten eine stabile Monarchie. Die Monarchie setzte sich wegen der äusseren Bedrohung durch die militärisch überlegenen Philister durch, die fünf Städte in der Küstenebene besetzt hatten. Saul vereinte die Stämme und schuf eine Monarchie, wurde aber zusammen mit seinem Sohn Jonathan in einer Schlacht gegen die Philister getötet. Daraufhin wurde David König, zunächst nur im Süden, dann über das gesamte Volk. Erst David machte der Bedrohung durch die Philister für immer ein Ende und errichtete ein Grossreich, dessen Einflussnahme sich von Syrien bis zur Grenze Ägyptens erstreckte. Während seiner Regierungszeit wurde Israel zu einem reichen Land. Davids Nachfolger war sein Sohn Salomo, der einen Hof nach dem Vorbild anderer orientalischer Könige einrichtete. Er baute einen Palast und einen grossen Tempel in Jerusalem, wobei er verschwenderisch mit den Ressourcen des Landes umging.
Nach dem Tod Salomos rebellierten die Stämme des Nordens unter seinem Sohn Jerobeam. Die zwei Nationen, Israel im Norden und Juda im Süden, wurden nie wieder vereint und bekämpften sich fortan. In Juda herrschte weiterhin das Haus David, bis die Babylonier das Land eroberten (597 und 586 v. Chr.); in Israel regierten währenddessen mehrere Könige und Dynastien. Die Zeit der geteilten Monarchie war von der wiederholten äusseren Bedrohung durch die Assyrer, die Aramäer und die Babylonier gekennzeichnet. 722-721 v. Chr. mussten sich Israel und seine Hauptstadt Samaria der assyrischen Armee ergeben. Die Israeliten wurden verschleppt, und Fremde siedelten sich auf ihrem Gebiet an. Juda seinerseits hatte zweimal unter den Demütigungen der Babylonier zu leiden: bei der Eroberung Jerusalems 597 und während seiner Zerstörung 586 v. Chr. (Siehe Babylonisches Exil).
538 v. Chr., als der persische König Cyrus das Perserreich errichtete, wurde das Volk Israel aus der Verbannung entlassen. In der Zeit nach der Verbannung wurden unter der Führung der Propheten Esra und Nehemia die alten Institutionen wiedereingerichtet und der Tempel wiederaufgebaut. Juda wurde eine Provinz des Perserreiches, und das Volk genoss eine relative Autonomie, vor allem in religiösen Angelegenheiten.
Zu einem bestimmten Zeitpunkt der israelitischen Geschichte nach der Verbannung wurde die Geschichte Israels zur Geschichte des Judentums (siehe Juden; Judentum). In der Frühphase des Christentums hatte das Volk bereits den Aufstieg des hellenistischen Reiches (333 v. Chr.), die Revolution der Makkabäer (168-165 v. Chr.) und ihre Herrschaft und die Errichtung der römischen Herrschaft in Palästina (63 v. Chr.) überlebt. Der gescheiterte Aufstand 70 n. Chr., bei dem Jerusalem zerstört wurde, bewirkte eine radikale Veränderung der Lebensumstände.
Das Neue Testament besteht aus 27 verschiedenen Schriften, die zwischen 50 und 150 n. Chr. abgefasst wurden und Fragen zu Glaubenstheorie und -praxis in christlichen Gemeinschaften im gesamten Mittelmeerraum behandeln.
Heute existieren etwa 5 000 vollständige, in Teilen oder Bruchstücken erhaltene Manuskripte des Neuen Testaments. Bei keinem dieser Dokumente handelt es sich jedoch um ein Autograph, also ein vom Verfasser selbst geschriebenes Original. Das älteste Manuskript ist wohl ein Fragment des Johannesevangeliums, dessen Entstehungsdatum auf ungefähr 120 bis 140 n. Chr. geschätzt wird. Wenn man die räumlichen und zeitlichen Unterschiede bei der Entstehung sowie die unterschiedlichen Schreibmethoden und -materialien bei der Anfertigung dieser Manuskripte berücksichtigt, so ist es höchst erstaunlich, wie sehr sich die einzelnen Schriften ähneln. Trotzdem gibt es Abweichungen wie Auslassungen und Zusätze sowie unterschiedliche Ausdrucksweisen.
Die 27 Bücher des Neuen Testaments sind nur ein Bruchteil der literarischen Erzeugnisse der christlichen Gemeinden während der ersten drei Jahrhunderte. Die Grundarten neutestamentarischer Dokumente (Evangelium, Brief, Apokalypse) wurden häufig nachgeahmt,wobei über 50 Evangelien zu jener Zeit in Umlauf waren. Viele dieser nichtkanonischen christlichen Schriften bilden die siehe Apokryphen des Neuen Testaments.
Die Kenntnis der Literatur jener Periode verbesserte sich erheblich, als 1945 in Naj Hammadi eine Bibliothek der Gnostiker entdeckt wurde (siehe Gnostik). Diese in koptischer Sprache geschriebene Sammlung wurde übersetzt und veröffentlicht. Von besonderem Interesse ist u. a. das Thomasevangelium, das insgesamt 114 Sprüche enthält, die angeblich Jesus selbst in Gesprächen mit Thomas, einem der Apostel, geäussert haben soll.
Der erste, der versuchte einen Kanon aufzustellen, war ein abtrünniger Christ namens Marcion, der um 150 n. Chr. eine Liste zusammenstellte, die u. a. das Lukasevangelium und zehn von Paulus‘ Briefen umfasste.
200 n. Chr. galten offenbar 20 der 27 Bücher des Alten Testaments als allgemein anerkannt. Hier und da gab es lokale Präferenzen, und auch zwischen den östlichen und den westlichen Kirchen gab es Unterschiede, wobei der Brief des Jakobus, der Hebräerbrief, 2. Brief des Johannes, Brief des Judas, 2. Brief des Petrus und die Offenbarung des Johannes am umstrittensten waren.
Der 39. Festbrief des Athanasius, des Bischofs von Alexandria, der 367 unter seiner Rechtsprechung an alle Kirchen gesendet wurde, beseitigte alle Unklarheiten bezüglich des Inhalts des neutestamentarischen Kanons. In diesem Festbrief, der in einer Sammlung von Botschaften erhalten geblieben ist, die Athanasius jedes Jahr zur Fastenzeit schrieb, führte er jene 27 Bücher als kanonisch an, die noch heute den Inhalt des Neuen Testaments bilden, obgleich er sie in einer anderen Reihenfolge auflistete. Diese Bücher des Neuen Testaments sind, in ihrer endgültigen Reihenfolge, die vier Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes), die Apostelgeschichte, Brief an die Römer, 1. und 2. Brief an die Korinther, Galater, Epheser, Philipper, Kolosser, 1. und 2. Thessalonicherbrief, 1. und 2. Timothäusbrief, Titusbrief, Philemonbrief, Hebräerbrief, Jakobusbrief, 1. und 2. Petrusbrief, 1., 2., 3. Johannesbrief, Judasbrief und die Offenbarung des Johannes. (siehe auch die Artikel zu den einzelnen Büchern des Neuen Testaments)
Die schnelle Verbreitung des Christentums über die Grenzen der griechisch sprechenden Welt hinaus machte Übersetzungen in andere Sprachen erforderlich, z. B. ins Syrische, Altlateinische, Koptische, Armenische, Georgische, Äthiopische und Arabische. Syrische und lateinische Versionen gab es bereits im 2. Jahrhundert, und im 3. Jahrhundert auch koptische. Die Übersetzungen waren in lokalen Dialekten geschrieben und enthielten nur ausgewählte Teile des Neuen Testaments. Im 4. und 5. Jahrhundert gab es Bestrebungen, diese regionalen Versionen durch solche zu ersetzen, die mehr einem gemeinsamen Standard entsprachen und allgemein akzeptiert wurden. 382 beauftragte Papst Damasus I. Hieronymus mit der Erstellung einer lateinischen Bibel. Diese als Vulgata bekannte Bibel ersetzte die verschiedenen altlateinischen Versionen. Im 5. Jahrhundert entstand die syrische Peschitta, die an die Stelle der bis dahin verwendeten syrischen Texte trat. Mit der Zeit verschwanden die alten Versionen und wurden durch neue ersetzt.
Die Schriften des Neuen Testaments lassen sich in vier Gattungen unterteilen: Evangelien, Geschichtsschreibung, Briefe und Apokalypse. Das frühe Christentum kannte jedoch von diesen vier Formen nur das Evangelium.
Ein Evangelium ist eine Reihe persönlicher Berichte von Worten oder Taten, von denen jeder für sich in gewisser Weise abgeschlossen ist. Der Evangelist brachte die Berichte in eine chronologische Reihenfolge, wobei seine eigenen Überlegungen sowie die Bedürfnisse der frühchristlichen Gemeinde eine grosse Rolle spielten.
Ein Beispiel für eine historische Erzählung im Neuen Testament ist die Apostelgeschichte, die vermutlich von dem Evangelisten Lukas abgefasst wurde. Sie berichtet in einer zusammenhängenden Erzählung von Jesus und der Kirche, die in seinem Namen entstand.
Die Epistel bzw. der Brief war in der griechisch-römischen Welt eine gebräuchliche literarische Form, die aus der Signatur, der Adresse, einem Gruss, einer Lobesrede oder Danksagung, einer Botschaft und einem Abschiedsgruss bestand. Paulus benutzte diese Form, um mit den Kirchen Kontakt zu halten, die von ihm gegründet worden waren. Diese Briefform wurde in der christlichen Gemeinschaft bald allgemein akzeptiert. Bei vielen Briefen handelt es sich jedoch eher um Reden, Ermahnungen oder Abhandlungen, die in die Form von Episteln gebracht wurden.
Apokalyptische Schriften tauchen im gesamten Neuen Testament auf, wobei die bekannteste die Offenbarung des Johannes ist. Die literarische Gattung der Apokalypse beschreibt in sehr visionären, symbolischen und pessimistischen Bildern den Zustand der Welt, wobei das einzige Element der Hoffnung in dem Unsichtbaren hinter dem Sichtbaren gesehen wird. Gerechter Lohn und Vergeltung charakterisieren die Visionen vom Ende der Welt. Vermutlich wurde das neutestamentarische Buch der Offenbarung während der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Domitian geschrieben, der von 81 bis 96 regierte.
Innerhalb dieser vier literarischen Grundtypen gibt es viele verschiedene Formen wie Gedichte, Hymnen, Bekenntnisformeln, Sprüche, Wundergeschichten, Seligpreisungen, Schmähreden, Listen von Pflichten, Parabeln.
In den Schriften haben sich die Bibelgelehrten in der Vergangenheit viel mit der Parabel beschäftigt, die sehr lange als eine Form der Allegorie betrachtet worden war. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab der deutsche Bibelwissenschaftler Adolph Jülicher der Interpretation von Parabeln eine neue Richtung.
Eine genaue historische Rekonstruktion der Periode, wie sie sich im Neuen Testament darstellt, ist nicht möglich, da einerseits die Schriftstücke nach theologischen und nicht nach chronologischen Gesichtspunkten angeordnet, andererseits die Evangelien erst zwischen 70 und 90 n. Chr., 60 Jahre nach dem Tod Jesu, niedergeschrieben wurden. Ausserdem schenkten die Verfasser des Neuen Testaments den historischen Fakten keine grosse Beachtung, da sie glaubten, das Ende der Welt stünde nahe bevor. Darüber hinaus ist das Neue Testament eine Sammlung geistlicher Literatur, die für die speziellen Zwecke des Gottesdienstes, der Predigt und der Lehre verfasst wurde.
Trotz dieser Schwierigkeiten ergibt sich aus dem Lukasevangelium sowie aus der Apostelgeschichte, dass Jesus seine Wanderschaft als Prediger im 15. Jahr der Regentschaft von Tiberius begann (Lukas 3, 1), also zwischen 28 und 29 n. Chr. Alle vier Evangelien stimmen darin überein, dass Jesus gekreuzigt wurde, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war (26-36 n. Chr.). Wenn man davon ausgeht, dass Jesus nur ein Jahr lang predigte, fand seine Wanderschaft zwischen 29 und 30 n. Chr. statt. Gemäss der Theorie, dass sich sein Wirken über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren erstreckte, predigte er zwischen 29 und 33 n. Chr.
Nach Jesu Tätigkeit als Wanderprediger, die in den vier Evangelien beschrieben wird, wurde die Leitung der religiösen Bewegung, die er initiiert hatte, von den zwölf Aposteln übernommen, die er als seine Apostel ausgewählt hatte. Die meisten dieser Männer gerieten in Vergessenheit oder wurden zu legendären Gestalten. Drei von ihnen werden jedoch als weiterhin aktive Führer geschildert: Jakobus, der vor 44 von Herodes Agrippa getötet wurde. Johannes, sein Bruder (Johannes 21, 20-24); Petrus schliesslich war einer der frühen Leiter der Kirche von Jerusalem, unternahm jedoch auch einige Missionsreisen und wurde der Überlieferung zufolge um 65 n. Chr. in Rom getötet. Zusätzlich zu diesen drei Personen gab es noch Jakobus, der als Bruder von Jesus bezeichnet wurde und eine wichtige Funktion in der Kirche von Jerusalem ausübte, bis er 61 getötet wurde. Bevor 66 in Jerusalem der Aufstand der Juden gegen die römische Herrschaft begann, verliessen die Christen die Stadt und waren daher nicht in die Kämpfe verwickelt, in deren Verlauf Jerusalem 70 zerstört wurde.
Der Bericht in der Apostelgeschichte konzentriert sich auf Paulus, der ungefähr zwischen 33 und 35 n. Chr. in der Nähe von Damaskus zum Christentum konvertierte. Die Briefe des Paulus markieren seinen Weg als Missionar durch Syrien, Kleinasien, Mazedonien, Griechenland und nach Rom. Offenbar starb er dort circa 60 n. Chr. Paulus‘ Briefe und die Apostelgeschichte vermitteln dem Leser einen Einblick in das Leben dieser frühchristlichen Gemeinden und ihr Verhältnis zu den grösseren Kulturen, in die sie eingebettet waren.
Die übrigen Bücher des Neuen Testaments enthalten wenige historische Informationen und fast keine Anhaltspunkte für eine genaue Datierung. Generell scheint die Gemeinschaft, für die sie geschrieben wurden, bereits die zweite und dritte Generation gewesen zu sein. In diesen Schriften leben die direkten Nachfolger von Jesus bereits nicht mehr. Die anfängliche Euphorie und gespannte Erwartung der endgültigen Rückkehr Christi ist dem Bedürfnis nach Bewahrung, Verwurzelung und Institutionalisierung gewichen (siehe Eschatologie; Wiederkunft Christi). Der 2. Petrusbrief, der wahrscheinlich das als letztes entstandene Buch des Neuen Testaments ist, versucht, die frühere Erwartungshaltung des unmittelbar bevorstehenden Endes der Geschichte wiederherzustellen. Dieser Versuch, den Eifer und die Überzeugung einer früheren Ära wieder heraufzubeschwören, ist selbst ein Anzeichen für das Ende eines Zeitalters.
Da Judentum und Christentum Religion immer als historisch verstanden, d. h. dass diese sich aus historischen Ereignissen entwickelte, war die Bibel im Unterschied zum Schrifttum anderer Religionen wie z. B. des Hinduismus und des Islam schon immer gelehrter Kritik unterworfen. Obwohl die meisten Schriften des Alten und Neuen Testaments anonym verfasst wurden, ging man immer davon aus, dass sie von Menschen geschrieben worden waren. Daher galt es als legitim, sie menschlicher Bewertung zu unterziehen. Dabei vertraten jüdische und christliche Bibelgelehrte die Auffassung von der göttlichen Inspiration, die besagte, dass Gott den biblischen Autoren die Offenbarung entweder Wort für Wort oder in Form von Träumen, Visionen und anderen Erscheinungen eingab.
Die frühen Rabbiner Palästinas und Babylons (200-500 n. Chr.), deren Gespräche im Talmud (hebräisch: Unterweisung), einer Sammlung jüdischer Traditionen, niedergeschrieben sind, strebten nach der Widerspruchsfreiheit der Bibel und nach Übereinstimmung zwischen Bibel und jüdischer Religion. Diese erreichten sie durch eine Beweisführung, die willkürlich erscheint, wenn man heutige Massstäbe der Textinterpretation zugrunde legt (Mischna).
In der hellenistischen Welt bemühte sich der jüdische Gelehrte Philon von Alexandria, das Alte Testament mit dem Weltbild der griechischen Philosophie und Wissenschaft in Einklang zu bringen. Philo benutzte dabei die Allegorese (Allegorie), eine Interpretationsmethode, bei der die wörtliche Bedeutung eines Textes gegenüber der tieferen göttlichen Deutung in den Hintergrund trat. Dabei war der göttliche Sinn jedoch nur Eingeweihten verständlich.
Viele Kirchenväter folgte diesem Ansatz, wobei sie davon überzeugt waren, dass der wahre Geist des Alten Testaments sich im Neuen Testament offenbare. Frühe christliche Exegeten des Alten Testaments neigten dann dazu, das Alte Testament als ein christliches Buch zu behandeln, dem jedoch nur soweit eine Bedeutung zukam, als es das vorwegnahm, was sich später im Christentum und in der Kirche erfüllte. (Apokryphen des Neuen Testaments).
Auch heute betrachten einige christliche Kommentatoren das Alte Testament unter dem Gesichtspunkt seiner Bedeutung für die christliche Kirche, wie z. B. auch das 2. Vatikanische Konzil in einem Dekret zur Heiligen Schrift. Eine solche Einstellung widerspricht jedoch der historisch-kritischen Methode, welche die Bibel als ein literarisches Werk betrachtet, das von Menschen geschrieben wurde und deshalb von den literarischen Stilen und Konventionen seiner Zeit geprägt ist.
Unter den Christen war es Augustinus, der in seinem Kommentar zur Bedeutung der Genesis (De Genesi ad Litteram, 401-415) eine Diskrepanz zwischen dem Weltbild seiner Zeit sowie dem der biblischen Autoren feststellte und aufgrund dessen die Notwendigkeit sah, die biblische Sichtweise kritisch zu untersuchen. Im Osten unterschied der Gelehrte Theodor von Mopsuestia zwischen dem „prophetischen Geist“, d. h. der unmittelbaren Erleuchtung, aus dem ein grosser Teil der Bibel hervorgegangen wäre, und einem „Geist der Weisheit“, der bestimmte biblische Autoren wie z. B. den Verfasser des Predigerbuches beeinflusst hätte. Diese legten nach Meinung Theodors nur Ansichten und Betrachtungen dar, die von Menschen und nicht von Gott kämen.
Die Bibelkritik in unserem heutigen Sinn entstand jedoch erst im Zeitalter der Aufklärung. Zu den ersten Bibelkritikern zählten im 17. Jahrhundert die Philosophen Thomas Hobbes und Baruch Spinoza sowie der französische Gelehrte Richard Simon. Die Bibelkritik der Aufklärung ging wiederum auf die Reformation zurück, die das Studium der Bibel wieder einführte und neue kritische Methoden entwickelte.
Jede Übersetzung stellt schon eine Interpretation des Textes dar, da das Vorverständnis des Übersetzers in die Übersetzung miteinfliesst. Bereits den Kritikern im vorchristlichen Zeitalter lagen Übersetzungen vor, und diese griffen daher auf die frühstmöglichen Textfassungen zurück, um die ursprüngliche Bedeutung der Texte zu erschliessen. Im 16. und 17. Jahrhundert suchten die Reformatoren nach frühen Quellen, um eine Bibelübersetzung zu erstellen, die dem Sinn der biblischen Autoren am nächsten kam. Ihre Untersuchungen sowie Texte, die im 18. Jahrhundert entdeckt wurden, bildeten die Grundlage der textkritischen Methode.
Den ursprünglichen Text zu ermitteln ist Aufgabe der sogenannten „niederen“ Kritik, wobei bei der Erschliessung des Sinnes eines Textes „äussere“ und „innere“ Kriterien zu berücksichtigen sind. Äussere Kriterien sind die Beschaffenheit des Manuskripts wie z. B. Material, Alter und Schrifttyp. Dabei liegen biblische Texte grundsätzlich nicht als Originaltexte eines Autors vor, sondern in Versionen, die erst einige Jahrhunderte nach der ersten Abfassung entstanden. So stammen die vorhandenen Manuskripte des Alten Testaments aus christlicher Zeit, wobei die alten, erhaltenen Fassungen (die griechische Septuaginta und die lateinische Vulgata) und die vormasoretischen Fragmente (siehe Masora) darauf schliessen lassen, dass der hebräische Originaltext gewissenhaft weitergegeben wurde. Zu einem der bestbezeugten Texte, der je überliefert wurde, zählt das Neue Testament. Vollständige und nahezu vollständige Manuskripte stammen aus dem 4. Jahrhundert, und zahlreiche noch vorhandene Fragmente wurden nur ein Jahrhundert nach der Urfassung kopiert. Obwohl sich in den Manuskripten eine Fülle von abweichenden Formulierungen befinden, blieb der Sinn des Textes zum grössten Teil unberührt, da 90 Prozent der Abweichungen nur geringfügige Details betreffen, wie z. B. die Ersetzung eines Begriffs durch ein Synonym.
Letztlich muss sich die Textkritik in ihren Urteilen aber auf die inneren Kriterien stützen, welche die Grundlage für die Verlässlichkeit eines Manuskripts bilden. Dabei handelt es sich um Massstäbe des gesunden Menschenverstands, nach denen eine Version als ursprünglicher eingeschätzt wird als die andere. Dabei gilt die Regel, dass beispielsweise eine kürzere Fassung einer längeren vorgezogen wird, in der Annahme, dass ein Kopist einen Text eher erweitert als komprimiert. Da die Schreiber eher dazu neigten, Widersprüche im Text aufzulösen, ist davon auszugehen, dass die schwierigere zweier verschiedener Lesarten die ursprünglichere ist.
Im 18. und 19. Jahrhundert entstand die sogenannte „höhere“ Kritik der Bibelforschung. Diese rief jedoch eine heftige Gegenreaktion bei denjenigen hervor, die in ihr einen Angriff auf die Wahrheit der Heiligen Schrift sahen. Obwohl es heute immer noch eine Opposition zur historisch-kritischen Kritik gibt, sieht die Bibelwissenschaft in der höheren Kritik die einzige Methode, um den Sinn der Bibel zu erschliessen (Evangelikalismus, Fundamentalismus).
Die historisch-kritische Methode fragt nach der Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit eines Textes. Sie stellt z. B. Fragen nach der Autorenschaft, nach den Quellen, auf die sich der Autor stützte, sowie nach den Veränderungen, die ein Text durch seine Überlieferung erfuhr.
Die historisch-kritische Methode zeigte, dass einige Aussagen der Bibel nicht wörtlich zu verstehen sind und verschiedene Werke nicht von den Autoren stammen, denen sie traditionell zugeschrieben wurden.
Eine weitere Disziplin der historisch-kritischen Methode ist die Formkritik. Sie untersucht die historische Situation, in der ein Text entstand, und fragt nach dem Sitz im Leben, d. h. nach der Funktion, die der Text erfüllte. Diese Methode wurde zuerst von dem deutschen Gelehrten Hermann Gunkel auf das Alte Testament angewandt. Er deutete die Geschichten der Genesis als ätiologische Erzählungen und deutete Genesis 9, 10-27 als Erklärung dafür, warum die Kanaaniter Untertanen der Israeliten seien. Andere Erzählungen dienten seiner Meinung nach zur Erklärung von Namen, wie z. B. Genesis 25, 6, in der die Herkunft des Namens von Jakob beschrieben wird. Darüber hinaus hielt er Abschnitte wie Genesis 28, 10-19 für Erklärungen von Kultlegenden heiliger Orte, wie z. B. Bethel.
Die gleichen Methoden wurden bei der Exegese des Neuen Testaments angewendet, um die Entstehung der Evangelien zu untersuchen. Dabei stellte sich heraus, dass die einzelnen Geschichten der Evangelien aus voneinander unabhängigen Erzählungen bestehen, die in Streit-, Verkündigungs- oder Wundergeschichten eingeteilt werden können.
Ein weiterer Aspekt der historisch-kritischen Methode ist die Redaktionskritik. Diese befasst sich mit der Rolle der Herausgeber, die einen Text über eine bestimmte Zeitspanne hinweg bearbeiteten. So ergab die redaktionskritische Forschung, dass die fünf Bücher Mose, die Propheten, die Psalmen sowie die Sprüche Salomos im Alten Testament nicht das Werk einzelner, sondern verschiedener Autoren sind, das von späteren Autoren redaktionell überarbeitet wurde. Gleiches gilt auch für die Evangelien, die lange Zeit für das Werk einzelner Persönlichkeiten wie Matthäus, Markus, Lukas und Johannes gehalten wurden. Heute ist jedoch erwiesen, dass sie von einer bestimmten Schule, einer Kirche oder einer Gruppe geschrieben wurden oder von Einzelpersonen, die für bestimmte Gruppen tätig waren und die Überlieferungen den Bedürfnissen dieser Gruppe anpassten.
Der Strukturalismus, eine jüngere Entwicklung der Literaturkritik, fragt
nicht nach der geschichtlichen Entstehung eines Textes, sondern behandelt die
überarbeitete und abgeschlossene Fassung eines Textes. Er untersucht auch die
Übereinstimmungen der Bibel mit den Schriften anderer Kulturen, in denen
ähnliche Motive zu finden sind. Der Strukturalismus geht von einer
gleichgearteten psychologischen Grundstruktur der menschlichen Psyche aus und
unterstellt deshalb, dass ein Text einen Sinn besitzt, der über die Absicht
seines Autors hinausgeht.
Quelle: www.wort-gottes.ch